Pommernland is gar nich abgebrannt

Ich habe eine Weil gezweifelt, ob es sinnvoll ist, am Mittag noch eine Führung durchs Stadion zu machen, um noch am Nachmittag etwas im Stress auf die Mopeds zu steigen. Spätestens bei der gebuchten Tour wusste ich: Richtig entschieden! 15 rüstige Damen, eine „Gymnastikgruppe“ aus dem Südwesten Deutschlands, die keine Fragen offen ließ. Allerdings, und auch das darf nicht unerwähnt bleiben, ich habe bei dieser Zielgruppe offenbar nicht die schlechtesten Karten. Diese Menge Trinkgeld war mir seit meinem Wiedereinstieg in die Stadioncrew Ende letzten Jahres noch nicht vergönnt! Naja, wenigstens was zum Nachdenken auf den anstehenden Etappen: Bin ich doch ein Schwiegermuttertyp?


Andi, der „Kollege“, den wir seinerzeit in Perú aufgelesen haben, und der uns seither nicht mehr in Ruhe lassen will – danke dafür 😉 – war pünktlich und so verließen wir die Stadt wenig später Richtung Norden, um südlich von Stettin, an der Oder, noch auf deutscher Seite, nach nur wenigen Sackgassen unsere Zelte aufzuschlagen, den Grill anzuschmeißen und… dem Regenguss guten Abend zu sagen. Das mit Andi und dem gemeinsamen Reisen ist in letzter Zeit nicht eben vom Glück gesegnet. Er isst einfach nie genug, denke ich. Jedenfalls werden wir immer nass, wenn er dabei ist. Kann natürlich auch einfach der Sommer sein? Ääääääh…. Nö.

Naja, wir haben dann wenigstens das Frühstück ausgedehnt, bevor wir mit ihm gemeinsam in Richtung Gdansk aufgebrochen sind (weise auf den festen Vorsatz hin, der sich hier andeutet: keine Deutschtümeleien in diesem Blog! Gdansk, nicht Danzig!). Andi hat uns auf halber Strecke verlassen, noch vor dem nächsten Regen. Aber kalt wars. War er halt daran schuld. Regen begrüßte uns dann erst wieder bei der Einfahrt nach Gdansk. Da hatten wir aber schon gute 370km mit viel Wald, Seen und wirklich schönen Landstraßen hinter uns. Polen, also dieser nördliche Teil, den wir bislang durchfahren haben, ist wirklich schön!

Gdansk besucht. Diese Stadt war mal die reichste der Welt, im Mittelalter. Hansestadt. Ein Pfund zum Wuchern. Und so entschied man sich nach WK II für den historisch getreuen Wiederaufbau. Das zieht vor allem Deutsche an. Wir haben spontan beschlossen, unsere Bestellungen auf Englisch abzugeben. Schien uns irgendwie angenehmer. Persönlich hat mich ja der Kran am Wasser am meisten beeindruckt. Darin sind Laufräder installiert, in denen Männer liefen – wirklich genau wie Hamster – und auf diese Weise bis zu vier Tonnen Ware aus den Schiffen hoben. Krass.
So, und wer jetzt anfängt zu romantisieren nehme dies: Durch die Fußgängerzone marschierte ein Kamerateam und drehte mit einem Kandidaten des polnischen „Supertalents“ irgendwelche Einspieler. Alles wie bei uns am Ende.

Abrundung des Abend: Besuch am Strand und Begegnung mit Swetislav und Olga auf ihrer CPI. Wir haben ihnen vom Befahren der Autobahn in Deutschland abgeraten…
Paddy


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