Aus, aus, aus…

Fantastische Tage liegen hinter uns. Nach den Bergen Rainer und Heilige Helenen waren wir noch am Berg Becker. Haben dort ein letztes Mal gecampt. Dann haben wir uns in Chilliwack von Mark und Julie verwöhnen lassen: richtiges Haus, richtiges Essen, richtiges Bett und vor allem absolut richtiges Heimkino – großartig.

Dann in die Arbeit gestürzt: Suse für ihren Neuen in Schale geworfen und Supertranse samt etlichem Gepäck in eine Kiste gesperrt. So richtig hat ihr das offenbar nicht gefallen. Auf der Fahrt zum Verschiffungsunternehmen ist sie auf einer Kreuzung einfach von der Ladefläche des Pickups gesprungen. Ja, man hätte sie fixieren können. Aber irgendwie wollten wir doch noch einmal testen, ob wirklich immer jemand da ist, der einem hilft, wenn man Hilfe braucht. Hat zu unserer größten Zufriedenheit funktioniert. Es gab am Ende weder Verletzte, noch Sachschäden oder Strafen aber ein Menge schneller Helfer. Test erfolgreich, würde ich sagen


Zur Eingewöhnung haben wir uns dann auf den Weg in die große Stadt Vancouver gemacht. Mit dem Greyhoundbus! Muss man hier ja auch mal gefahren sein. Als wir aus der Station kamen und einen Securitymenschen nach dem Weg zu unserem Hostel fragten, sagte er: „Das ist gleich da drüben. Geht aber nicht viel weiter. Die Gegend, die dann kommt, ist keine gute.“ Wir waren beeindruckt und sind dann gestern gleich mal nachts dort entlang nach Hause gelaufen. Abgesehen, dass ich Berlin lange nicht mehr so offenen Drogenkonsum gesehen habe, fühlte ich mich eigentlich relativ entspannt. Vielleicht sind wir reif für die Hauptstadt! Andererseits hat dieses Vancouver schon was mit seiner Freundlichkeit, seinen vielen Parks und dem ganzen Wasser drumrum…

Es ist also soweit: Dies ist die letzte Nacht unserer kleinen Reise durch die Amerikas. Es ist auch der letzte Artikel unserer kleinen Reise durch die Amerikas. Ich weiß, der Winter kommt und ihr wisst jetzt schon nicht, wie ihr die Zeit totschlagen sollt. Das Buch zur Tour wird aber bis dahin auch nicht fertig sein. Vielleicht fang ihr einfach an, eine eigene Reise zu planen?! Wir stehen da gerne als Gesprächspartner zur Verfügung. Also hört auf zu heulen. 😉

Hier noch ein paar Zahlen:
15 Monate
80.327 Kilometer
17 Staaten
2 Sprachen
11 Ölwechsel
7 Hinterreifen, 4 Vorderreifen
3 bzw. 4 Ketten
zahllose Menschen
zahllose Städte und Stätten
zahllose Erfahrungen
reichlich Geschichten

Alles, was an dieser Stelle zu sagen bleibt, überlasse ich einem, der mir den gesamten Weg über in den Ohren gelegen hat.

In diesem Sinne: Auf bald, Amigos!

Patrick


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Teil 4: Großer Apfel – Kleiner Apfel

So wo waren wir? Ach ja, Chicago lag hinter uns und wir unaufhaltsam unterwegs in Richtung der wohl bekanntesten Stadt der Vereinigten Staaten. Aber vorher hieß noch ein wenig auf den alten Spuren wandeln.

Michigan war mir als schöner Flecken Erde in Erinnerung geblieben und so ging es um den Lake Michigan herum hinein in diesen Bundesstaat. Wie eine große Landzunge ist er umgeben von den großen Seen und bietet dadurch ein mildes Klima. Genau das richtig, um bei den warmen Temperaturen etwas Abkühlung zu finden. Entlang der Küste ging es auf der einen Seite hinauf bis nach Mackinac City und auf der anderen Seite wieder hinab nach Ann Arbor. Dicht bei Mackinac City liegt das kleine Eiland Mickinaw Island, an das ich noch sehr gute Erinnerungen hatte. Also verbrachten wir einen Tag damit, die Insel zu erkunden und uns nach der vielen Fahrerei mal wieder die Beine zu vertreten. Die Insel ist alles andere als amerikanisch. Ok, es gibt Starbucks, aber hier dürfen keine Autos fahren. Hallo, kein Drive-Thru? Nicht ein einziger und das macht das Verweilen an diesem Ort sehr angenehm. „Gestört“ wird man als Füßgänger nur durch Fahrradfahrer und Pferdewagen. Hat jetzt nichts mit Mormonen zu tun, sondern ist alles ganz modern. Sogar ein Grand Hotel gibt es hier, mit der längsten Außenterrasse (der Welt? wahrscheinlich). Und das Ganze ist dann auch fast historisch, weil es die Insel so schon seit 1873 gibt und die Autofreiheit seitdem nicht umgeworfen wurde. Sehr zur Freude der sich hier jährlich erholenden Gäste.

Ann Arbor ist eine Studentstadt, hier befindet sich die Universität von Michigan, was dem Ort mal wieder ein junges und angenehmes Flair verleiht. Die Unigebäude muten teilweise alten englischen Bauten an. Leider wurde viel gebaut und saniert, so dass wir mehr Gerüste als sehenswerte Gebäude sehen konnten. Dafür war der Campus belebt und wir konnten ein wenig von dem intellektuellen Geist in uns aufsaugen. Noch ein guter Ausgleich gegen zuviel Motorradfahren.

Und dann passierte. Irgendwie wartete ich schon die ganze Zeit darauf. Der Riesengau oder zumindest so etwas wie ein größeres Problem, das sich nicht so leicht lösen liese. Ok, da war der platte Reifen irgendwo in den Rocky Mountains gewesen. Aber der ging mit 90Minuten Reparaturzeit viel zu glatt durch. Dann war da noch der offene Punkt der Motorradrückverschiffung nach Deutschland. Der wollte einfach nicht voran schreiten. Aber der hatte noch Zeit und ich hatte ja bereits ein paar Firmen an der Angel. Es standen nur noch die Angebote und Details aus. Mmmmh, sah ich es zuerst oder Nicole? Ist auch egal, jedenfalls sah das hintere Zahnrad gar nicht gut aus – runtergefahren als wären wir schon 20’000km seit dem letzten Wechsel unterwegs. Und da hatte ich meine zunächst unlösbare Aufgabe. Denn der Versuch einen Ersatz käuflich zu erwerben, schlug mit der Bemerkung des Fachmanns hinterm Tresen fehl: „Wenn sie nicht genau wissen, welches Zahnrad sie brauchen, kann ich ihnen auch nicht helfen. Und wenn dieses Rad hier (in den USA) gar nicht verkauft, dann werden sie so einfach kein Ersatzteil bekommen. Und auf Lager haben wir sowas schon gar nicht…“ Many thanks, wo waren meine hilfsbereiten und stets freundlichen Lateinamerikaner, wenn ich sie brauchte?

Nach Rücksprache mit dem Mechaniker daheim, war die unkomplizierteste Lösung, Gabi bringt ein neues Zahnrad mit, wenn sie nach New York kommt. Ich war mit ihr dort verabredet, um zwei gemeinsam Motorrad zufahren. Und es waren nur noch 4 Tage bis zu ihrem Abflug. Wir entschlossen uns den Weg bis New York direkt zu fahren, geschmeidig, mit viel Öl auf der Kette und sanftem Gas, um das Material so gut wie möglich zu schonen. Gezittert habe ich jeden Tag, ob wir es schaffen. Am Ende ging alles glatt und wie Nicole richtig meinte, wir mir dieser Fehler nicht mehr passieren. Stets den kompletten Kettensatz austauschen, ich habe es nun verstanden.

Dafür war New York City in 3 Tagen erreicht und wir hatten eine ganze Woche Zeit uns dort zu vergnügen. Mit Gabi im Schlepptau ging es unter anderem den Broadway auf und ab, durch unzählige Klamottenläden, durch den Central Park mit dem Fahrrad, mit der Fähre nach Staten Island und die Freiheitsstatue aus der Ferne anschauen. Es gibt unzählige Ecken, die man sich in dieser großen Stadt anschauen kann. Und so auch noch genügend übrig, wenn ich die letzten Tage vor meiner endgültigen Abreise aus den USA dort verbringe. Einen halben Tag spendierte ich für die erneute, aber nun komplette Auswechslung des Kettensatzes. Über drei Ecken bekam ich Kontakt zu Euvin, einem Schrauber in Brooklyn und mit unseren vier Händen war die Arbeit schnell erledigt. Seine gute ausgestattete Werkstatt bot zudem ein bequemes Arbeitsumfeld. Das Konzept seiner Garage ist zudem interessant, als das Raum in New York City äußerst rar ist. Er ist mehr durch Zufall an diese Gerage geraten und hat daraus eine Art gemeinschaftliches Projekt entwickelt. Die Leute können hier ihre Maschine abstellen (passen gut ein Dutzend Räder rein) und dann gemeinsam an ihren Maschinen schrauben, fachsimpeln, sich austauschen und dazu lernen. Er selbst hatte am Anfang, genau wie ich, keine große Ahnung, wie ein Motorrad zerlegt und wieder zusammengesetzt wird. Inzwischen haben sie ein ziemlich herunter gekommenes Rad restauriert und neu aufgebaut.

Kette gut – alles gut, Lila schnurrt wieder wie die Katz und läuft als wäre nichts gewesen 🙂

 

Roman


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Gastbucheintragsabschlussbericht Fredo Frog mit seiner Bergziege „Frieda”

Etwa 5 Wochen und knapp 7000km mit den drei Transen unterwegs durch Mexiko. Jana, der Tourmanger, Patrick, der GPS-Koordinator, sowie Roman, der Vorfahrer außerhalb der Städte, und ich, der hinterdran Schattenfahrer, waren ein gutes, sicheres Team und hatten viel Spaß und Unterhaltung gemeinsam.
Die Geschwindigkeitsbumper in Mexico haben Janas tiefer gelegter Transe etliche Hauptständeranschlagdurchschläge gebracht. Manchmal waren es übertrieben viele Bumper. In den Orten, aber anscheinend die einzige Möglichkeit die PKW-Fahrer ect. zu erziehen. Manche Bumper waren auch künstlich von Straßenverkäufern angelegt, um den durchfahrenden Verkehr zum Kauf der angebotenen Waren zu veranlassen. Das funzt aber bei Bikern nicht, wegen des Helms. So manches Mal hätte ich schon Durst auf ne kalte Cola gehabt, aber der Helm störte da schon ein wenig. Und die Herausgabe des Kleingeldes sowieso, mit den Handschuhen ect.
Alle Bikes blieben heil, niemand stürzte mehr oder fiel um, nur ich. Sicher wie wir sind und always die Spiegel oben halten, ist die Devise.
Die Unterkunftssuche erwies sich immer als ein Glücksspiel, speziell in den großen Städten. Parken war schwierig und manchmal fuhren drei von uns in verschiedene Richtungen los um nach Preisen zu fragen. Einmal sah ich aus der Ferne, wie sich jemand an meiner Frieda zu schaffen machte. Ich rannte rüber und konnte dieser weiblichen Person gerade noch mein abgeschraubtes Kennzeichen aus der Hand reißen, bevor es in ihrem Pkw landete. Ich stand in einer Parkverbotszone. Hinter mir etliche einheimische PKW auch. Aber die interessierten nicht. Jana kam zur Hilfe aber alles war im Lot. Ich fuhr einige Tage ohne Kennzeichen umher und schraubte es erst außerhalb der großen Stadt wieder an. Auf diese Art und Weise versucht man Geld zu bekommen. Wer sein Kennzeichen wiederhaben will, muss bei der Gemeinde die Strafe bezahlen. Ich habe dort niemanden behindert und es war offensichtlich das ich ein Tourist bin der auf Zimmersuche war. Es gab in dieser Stadt nur kleine Gassen und Straßen, aber kaum Parkraum. Wieder ein Schreck am späten Nachmittag, schon solange unterwegs und man lernt nie aus.

Für diesen verhältnismäßig kurzen Mexiko-Aufenthalt haben wir viel gesehen: Yucatan mit seinen zahlreichen Inka-Tempeln, wie Uxmal, Edzna, Palenque, etc. Das Umfeld von Mexiko Stadt mit den zwei höchsten Pyramiden bei Teotihuacan, Tula usw. usw. Manch einer sagt, haste eine Pyramide / einen Tempel gesehen, haste alle gesehen. Ein wenig ist schon daran.
Copper Canyon, nördlich im bergigen Inland gelegen, wollte ich alleine bereisen. Aus Zeitgründen wollten die drei Transen der schnellen und teuren Maut-Küstenstraße folgen. Ich meinte nur, das schaff ich schon alleine und wir treffen und dann weiter oben wieder. Aber am anderen Morgen gesellten sich dann doch alle zu meinem Plan den Canyon zu befahren. Ein guter Entschluss: Fantastische Ausblicke und verkehrsarme oft (zu) kurvige Straßen lagen vor uns und der Zeitplan passte dann auch noch. Wir wollten gegen Ende April die Grenze in die USA passieren.
Während Roman und ich uns für zwei Tage von Jana und Patrick verabschiedeten um in Hermosillo neue Reifen aufzutreiben, was auf Anhieb klappte, legte ich auf dem Rückweg zum Hotel in einer Kurve mit den neuen Schlappen auf einem glatten, glasiges Asphaltstück eine Pirouette hin, und stützte mich reflexartig mit meinen Trekkingsandalen ab, wobei ich mir Abschürfungen an meinem linken Bein sowie einen stark verstauchten Fuß zulegte. Zwei Wochen humpelte ich durch die Gegend, dann war alles okay. Das ist die Strafe für das Motorradfahren mit unvernünftiger Bekleidung. Seit 33 Jahren „Moppedfahrer” und dann das. Ist es Unvernunft oder Altersdummheit. Morgens wollte ich noch die halbhohen Bikeboots anziehen aber die große Warme von 35 + Grad hielt mich für den kurzen Weg von 3Km davon ab.

Jana und Patrick stießen einen Tag später wieder zu uns. Ich entschloss, mich nun schon vorab nach Alabama in den USA zu fahren, um meine “Frieda” mit einem zuvor von Gary (ein Reisefreund, Jana, Patrick und ich in Viedma, Argentinien, kennengelernt hatten) gekauften Unfallmotorrad mit lediglich 13 Meilen auf dem Tacho umzubauen.
Die drei Transen wollten in die Grand Canyon Region und einige weitere Nationalparks bereisen, was ich später noch angehen werde. Ich nahm die mautfreie Strecke zur Grenze nach Agua Piedra und die drei Transen fuhren westlich nach Sonoita.
Der Grenzeintritt in den USA hat keinem von uns Schwierigkeiten gemacht. Nach all dem Gerede und den schlechten Infos anderer Reisender, fiel es mir dazu sehr leicht, so dass ich gar nicht begreifen konnte schon drin zu sein. Mein sechsmonatiges Visum, das ich mir in Belize besorgt hatte, hat dazu beigetragen. „Welcome to the USA and always good travelling here“, hieß mich der Beamte an der Grenze willkommen.
Ich war eine Woche später in Alabama und schraubte alles brauchbare der Unfallmaschine an meine „Frieda”, die nun fit für die nächsten 100.000Km ist, aber mehr dazu auf meiner Webseite www.fredontour.de.

Jana, Patrick und Roman, es war nett mit Euch und hat Spaß gemacht. Ich hoffe, dass wir uns nochmals wiedersehen werden, sei es in Deutschland auf einem Reisetreffen oder doch noch einmal unterwegs. Haltet bis dahin weiterhin die Spiegel oben und safe travelling für den Rest der Reise in Canada und den USA.
ROMAN DIR EBENFALLS ALLES GUTE FUER DEN REST DEINER TOUR, HOFFE DAS DER VERSAND RETOUR EINWANDFREI KLAPPT UND TEIL UNS MIT VON WO DU UND WIE TEUER LETZTENDLICH VERSCHIFFT HAST,

EUER Fredo Frog mit der Bergziege “Frieda”


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ALARM!!! – Ein Blick zurück zwischendurch

Wenn wir ehrlich sind, haben wir im letzten Jahr unsere Reise auch unterbrochen, weil wir ein wenig Bammel vor Zentralamerika hatten. Da wabern so viele Ängste durch die Welt und zu viele Geschichten – vor allem von Menschen, die nie dort waren oder die den Eindruck erwecken, sie müssten warnen, weil sie verantwortlich sind. Ich darf eine solche Stimme zitieren:

„Die Gefahr von Gewaltverbrechen – insbesondere in der Nähe der touristisch interessanten Vulkane und am Strand – ist überaus hoch, die Hemmschwelle beim Gebrauch von Schuss- oder Stichwaffen niedrig. Im Falle eines Überfalles ist es dringend geboten, auf Widerstand zu verzichten.“ (Quelle: www.auswaertiges–amt.de)

 

 

Wir ergeben uns! Und entscheiden im Nachhinein, von Kolumbien direkt in die USA zu fliegen. Dann hätten wir uns so manche überaus prekäre Situation erspart: Wasser- und Schaumschlachten im Karneval von Panamá; Sonnenbrände auf unserer grazilen Haut; Hitzestaus unter den Motorradklamotten; Früchte bis hin zu Cocosnüssen, die von Bäumen fallen; Länder, die so klein sind, dass man sie beinahe durchquert ohne zu merken, dass sie schon zu Ende sind; wunderschön rauchende Vulkane (ohne Lava leider); Menschen, die nur Spanisch sprechen und unser Spanisch trotzdem nicht verstehen!! Und überall Bananen!!!

„Vor Reisen per Anhalter wird (insbesondere Frauen) dringend abgeraten. Aber auch die Benutzung von Taxis und Überlandbussen ist nicht ungefährlich.“ (Quelle: AA)

Bitte? Und wer spricht von den Schlaglöchern, die man hier in schattigen Kurven platziert, nur um ausländische Mopedfahrer zu ärgern? Oder von Navigationsgeräten, die einen auf ca. 60km Extraschotterpiste schicken?

 

 

Sagen wir mal, wie es wirklich ist: Zentralamerika ist gefährlich. Vielleicht sogar gefährlicher als Berlins U-Bahnhöfe in Wochenendnächten. Aber wenn man diesen Stimmen glaubte, verböte sich wohl der Besuch besonders von Ländern wie El Salvador, Nicaragua oder Guatemala. Und DAS wäre schade! Wir haben lieber auf die Empfehlungen anderer Reisender gehört und Honduras (fast komplett) ausgelassen. Beim Rest war es wie so häufig vorher auf unserer Zwei-Etappen-Reise: In Ländern mit schlechtem Image haben uns die Menschen besonders freundlich willkommen geheißen, haben wir uns besonders wohl gefühlt – auch wenn wir das gefakte Portemonnaie griffbereit und Kamera wie andere Wertsachen unter verschärftem Verschluss gehalten haben – eh klar.

Naturtechnisch ist Zentralamerika zumeist nur eins: Ein Traum! Regenwälder, weiße Strände, Palmen, zwei warme Meere, Affen, bunte Vögel usw. usf. Hammer! Was sonst noch wächst, sind vor allem schwarze kleine Bohnen, Kaffee, Kakao, Zuckkerrohr und diese unnützen krummen gelben Dinger, die stinken. Kaffee, Bohnen und Bananen gibt’s zu allen Gelegenheiten: den Kaffee ungefragt mit Zucker aber immer ohne Milch, die Bohnen gerne mit ungeschlagener Sahne mal mehr mal weniger flüssig als Sauce, im Ganzen oder al Paste und die Bananen schon zum Frühstück gebraten.
Kulturell vergessen wir Panamá und Costa Rica mal ein wenig – die haben mit dem Einfallen der US-Horden die „Weltkultur“ übernommen. In den weniger „zivilisierten“ Ländern darf man sich noch an indigenen Menschen erfreuen, die bunt gekleidet sind, alles Mögliche auf dem Kopf durch die Gegend tragen oder auf der Straße trocknen. „Leider“ sprechen die dann meistens nicht einmal Spanisch, sondern irgendeine eigene Sprache, die wir dann noch nicht einmal verstehen konnten.

 

Zurück zur Gewalt. Die Gegend ist teurer als wir erwartet hatten, teurer als Südamerika. Könnte die Kriminalitätsrate damit was zu tun haben? Die meiste Gewalt betrifft den gemeinen Touristen nicht. Dem wird vielleicht noch seine Geldbörse geklaut oder seine Kamera, die er fett vor der Wampe trägt. Wenn es wirklich brutal wird, geht es vor allem um Bandenauseinandersetzungen im Drogengeschäft. Man will ein Stück vom „Kuchen“, der von Kolumbien durch sämtliche Länder Zentralamerikas in die USA transportiert werden soll. Da steht der Tourist nur extrem selten im Weg.

 

 

Man kann es natürlich so machen wie eine Reisende, von der uns erzählt wurde. Die genoss die Unverdorbenheit El Salvadors so sehr, dass sie allen, die sie danach fragten, erzählte, da dürften sie auf keinen Fall hinfahren: VIEL ZU GEFÄHRLICH! Auf dass es ruhig bleibe. Wir lassen uns nicht narren und reisen weiter: nach Nordamerika! Mal sehen, was da aus unseren Vorurteilen wird!

In diesem Sinne nicht vergessen: Freiheit stirbt mit Sicherheit!

Viele Grüße aus Mexiko,

Patrick


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