Gewinnspiel die Zweite

Es wird höchste Zeit, euch als treuen Lesern, mal wieder die Chance auf eine Belohnung zu geben. Also macht mit bei unserem zweiten Gewinnspiel! Hier ist das Video mit der Aufgabe (wir haben mal wieder weder Kosten noch Mühen gescheut):

Die Lösung sendet ihr bitte an info@f60punkt2.de mit Betreff „tierisch“ oder so und bis zum 20. August 2012. Kinder, Rentner und andere Randgruppen werden bei gleichguter Lösung nicht bevorzugt: Wir werden losen.

 


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Fische fangen und Fische fangen

Es gibt unterschiedliche Arten, Fische zu fangen: Grundangeln, Posenangeln, Spinangeln, Fliegenfischen… Und die meisten Menschen verbinden mit Angeln vor allem eines: Langeweile. Langes Warten darauf, dass irgendwann einmal ein Fisch anbeißt. Und dann braucht man auch noch Glück, um den beißenden Fisch tatsächlich aus dem Wasser zu ziehen. Angeln hat andererseits auch was mit Ruhe zu tun, mit Geduld, mit dem Kampf Mensch gegen Fisch (fast) auf Augenhöhe, mitunter sogar mit Eleganz. Ein Bild: ein Mann, Ü50, mit Sonnenhut und Mückennetz über dem Kopf, bis zur Hüfte im Wasser eines Gebirgsbachs stehend, allein. Ausladend schwingt er seine Angelrute immer wieder über dem Kopf, um dem Imitat einer Fliege am Ende seiner Schnur natürliche Bewegungen zu verleihen und die Forellen oder Lachse im Wasser an der Nase herumzuführen. Am Ende geht er nach Hause – vielleicht ohne Fisch, sicher aber zufrieden mit sich und dem Tag.

Menschen, die mich kennen, wissen, dass ich das Angeln liebe. Sie wissen außerdem, dass ich meistens nichts fange. Macht aber nüscht. Geht’s ja nicht drum.

Nun, wir sind in Amerika. Wir sind in Alaska. Wir sind im Eldorado des Angels. Lachs, auf dem Weg in die Laichgebiete, ist hier ab Mitte Juli in den Flüssen zu fangen. Heilbutt ist aus dem Golf von Alaska zu ziehen und Kabeljau. Einsame Menschen mit Sonnenhut? Okay, es ist an der Zeit Bilder zu zerstören. Hope, Alaska, ein kleiner Ort, der seine Existenz dem Goldrausch verdankt. In einem kleinen Flüsschen, kurz vor seiner Mündung ins Meer reihen sich Männer, Frauen und Kinder aneinander, in einem unausgesprochenen Kampf um die erfolgreichsten Plätze. Die Ruten schnell noch als Komplettsets für $26,99 bei Wallmart gekauft. Die Lachse beißen im Minutentakt. Und wenn sich die Schnur nicht gerade wieder mit der des Nachbarn vertüdelt hat, zieht sie der Angler an Land – natürlich ohne Kescher. Was aber passiert, wenn man so viel Fisch an Land zieht? Entweder, man hat eine sehr große Kühltruhe oder man schmeißt eben fast alle Fische wieder ins Wasser. Es geht ja nicht um den Fisch, sondern um den Spaß / Sport und das als Familienerlebnis. Mit Eleganz hat das wenig zu tun.

Da wollte ich mich nicht in die Reihe stellen. Obwohl ich ja gerne mal einen Lachs gefangen hätte. Also entschied ich mich für den Weg aufs Meer. Ohne Angeln aus Alaska abzureisen geht nämlich gar nicht. Für teuer Geld heuerte ich auf einem Kutter an und wir fuhren früh morgens raus, um Heilbutt zu fangen. Meine Vorstellung: Vielleicht fange ich ja einen und wir können den gleich essen. Damals im Schwedenurlaub hatte das ja nicht besonders gut geklappt mit der Versorgung durch selbst gefangenen Fisch… nach einer Stunde in ruhigem Wasser stoppte die Maschine. Ich und meine 12 Mitstreiter bekamen jeder eine Angel in die Hand gedrückt und einen Köder montiert – bloß nicht die Finger schmutzig machen. „Einfach runterlassen.“ Okay?! Bei ca. 100 Metern erreicht das Kilo Blei den Boden und ich wollte mich eben aufs Warten einstellen, da zuppelte es auch schon. Anschlagen und kurbeln und kurbeln und kurbeln. „Color!“ Hatte ich bei den Nachbarn gelernt. Das ruft man, sobald der Fisch an der Oberfläche zu sehen ist. Dann sprintet ein Helfer herbei, greift die Leine und zieht den Fisch – natürlich ohne Kescher – ins Boot. Eine meiner Fragen wurde dann schnell beantwortet: Wenn ich nur zwei Heilbutte mit nach Hause nehmen darf, um die Bestände zu schützen, und wenn ich gleichzeitig so schnell fange, wieso buche ich dann einen 8-Stunden-Tripp? Der Fisch ging gleich wieder über Board, ohne dass ich überhaupt Gelegenheit gehabt hätte, Einspruch zu erheben. Ich lernte: Heilbutt wird erst ab 6 Kilo Gewicht interessanter. Das Prozedere wiederholte sich erschreckend häufig. Wieder an Land hatte ich neben einem 14 und einem 16 Pfund Heilbutt vor allem kein Gefühl mehr in den Armen, Handgelenken und Händen. War eine Erfahrung. War auch Spaß. Mach ich aber glaube ich nicht wieder. Habe mich nur gefragt, wie die Leute einen Heilbutt von über 200 Pfund an Land ziehen? Die gibt’s da unten. Allerdings nicht mehr so häufig wie früher… Ich habe einen Fisch behalten und einen verschenkt. (Hallo? Heilbuttfilet für $16 das Pfund?) Wir haben in unserer kleinen Pfanne zwei Stunden gebraucht, bis alle Stücke gebraten waren. Der andere Fisch ist, wie fast alle anderen, die gefangen wurden, in Trockeneis gefroren in ein Flugzeug verladen und in die Lower 48 (das ist der Rest der USA außer Hawaii) verfrachtet worden.

Und dann hatten wir doch noch dieses romantische Fischerlebnis: eine Grizzlymutter mit ihren vier Jungen kam aus einem Waldstück an einen dieser Zuflüsse, den die Lachse hinauf wandern. Und sie fingen Fische. Zum Fressen. Genau so viele, wie sie brauchten. Dann waren sie wieder verschwunden.

Na denn, guten Hunger,

Patrick


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A L A S K A

Dit ham wa nu schon ma jeschafft! Da wird der kleine Rest doch auch noch klappen, wa?!

Und noch einer für Muttern – außerhalb der Reihe. Entdeckt an der Grenzstation Yukon, Canada, nach Alaska, USA. Gibt’s ja nich, oder?! 😉 Hier:


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Von Mennoniten, Indianern und einer schwierigen Entscheidung

Mennoniten sind zumeist fromme Menschen. Nicht alle fahren im Pferdewagen durch die Gegend. Und wir hatten die Freude zweimal Mennoniten kennenzulernen, die aufgeschlossen, fröhlich und sehr interessiert waren. Sie schämten sich für ihr Deutsch – hätten es aber gar nicht gemusst (wir hätten sie mal nach Berlin einladen sollen…). Es gibt in Kanada eine ganze Menge Mennoniten. Man hat sie im Lauf der Jahrhunderte ziemlich durch die Welt getrieben. Ihren Ursprung haben sie mal in Friesland gehabt – unglaublich! Besonders gut fand ich ihre Bemühungen, die Bibel ins Niederdeutsche zu übersetzen. Kauf ich! Über unsere Begegnungen kann man zusammenfassend vielleicht sagen: Wenn einem ein Mennonit sagt, man sei eine Inspiration für ihn gewesen, dann war die Begegnung vermutlich keine Schlechte.

Irgendwie haben uns die Begegnungen auch Kraft gegeben. Entgegen unserer sonstigen Gewohnheit entschieden wir uns, die Strecke vom Riding Mountain National Park (Kanada) bis zum Glacier National Park (USA) – immerhin eine Entfernung von knapp 1400km – an zwei Tagen zurückzulegen. Man muss aber auch sagen: Dazwischen ist sowohl auf der kanadischen als auch auf der US-amerikanischen Seiten nichts als flaches Land. Hätte den Mennoniten bestimmt gut gefallen. Hat ja wieder sowas von Friesland. Wir hingegen machten Bekanntschaft mit einer anderen Minderheitengruppe: Indianer! Helden meiner Kindheit! Unterdrückte der Einwanderer aus Europa! Fighting terrorism since 1492! Wir mussten durch verschiedene Reservate fahren, in denen diese ehemals stolzen Krieger heute leben und das Sagen haben. Und ich möchte meine, die Erfahrungen, die wir gemacht haben, waren nicht so schön, wie wir gehofft hatten – man möchte so gern empathisch bleiben! Von Alkohol und Drogen hat man ja gehört. Und irgendwie kann man die Frustration verstehen. Die Unfreundlichkeit gegenüber uns fanden wir aber trotzdem nicht sehr lustig. Ein kleiner Gesprächsfetzen gefällig? Nach Hinweis eines Campingplatzmitarbeiters machten wir uns auf zu einem Laden Namens Nevin’s Tires, um hier mal wieder unser Öl zu wechseln. Wir parkten an der Seite des Ladens am Rand einer Auffahrt. Kurz darauf, die Helme kaum abgesetzt: „Fahrt die Räder da weg.“ Okayyy. „Wir würden gerne einen Ölwechsel machen.“ „Ich fasse keine Motorräder an.“ „Würden wir ja selber machen, wenn wir eine Wanne für das Öl bekommen könnten.“ „Ich verleihe keine Werkzeuge.“ „Wieso sind Sie denn so unfreundlich.“ „Ich muss jetzt nicht mehr mit Euch sprechen.“ Gespräche sind auf unserer Reise auch schon mal besser gelaufen… Schwamm drüber. Den Ölwechsel haben wir kurzerhand verschoben – gab nämlich außerdem kein richtiges Öl. Werden ihn in Kanada nachholen. Da müssen wir ohnehin neue Ketten besorgen. Eine letzte Investition. In unsere alten Rösser, auf dass sie uns sicher durch die Rockys, nach Alaska und zurück nach Vancouver tragen mögen!

Sonstiges:
1. Plötzlich  einsetzender Wind kann einen auf einer nassen Baustellenschotterstraße schon mal vom Weg der Tugend abkommen lassen.
2. Amis und Kanadier mögen sich nur bedingt. Was sie aber defintiv teilen ist eine Obsession: das Rasenmähen!
3. McDonald’s ist super oder wenigsten niciht so schlecht wie alle sagen: Cola mit Refill für einen Dollar, freies W-Lan und krankenhausnahe Unterkünfte für Familienangehörige von kranken Kindern bauen sie auch – kein schlechtes Gewissen mehr!

Wir haben eine Entscheidung getroffen. Roman wird bestätigen, dass das nicht immer leicht ist bei uns. Aber wir haben es vollbracht, obwohl es eine besonders schwere war! So’n Ding, bei dem der Verstand was anderes sagt als der Bauch. Hier ist sie: Wir bringen die Mopeds nicht wieder mit nach Deutschland. Bitte kein Wehklagen. Macht einfach keinen Sinn. Verschiffung ist zu teuer für die „Klapperkisten“. Können wir uns zuhause besser was neues Gebrauchtes kaufen. Was stattdessen mit den Schatzis passiert, wissen wir noch nicht. Klären wir gerade ab. Vielleicht doch meine Lieblingsidee: Mit vollem Gepäck zum Flughafen, abladen, Schlüssel stecken lassen und Zettel: first come, first take, please write me a mail!

Auf dem Programm steht jetzt erst einmal wieder Natur: Glacier National Park und Rocky Mountains (in Kanada). Und dann ab Richtung Alaska. Wir freuen uns drauf, zumal wir keine Orte mehr suchen müssen, die Fußball zeigen. „Dieser Weg wird kein leichter sein…“ In diesem Sinne soweit für heute.

Patrick

PS: Noch immer keinen Bären gesehen. Aber einen Elch – immerhin!


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Gastbucheintragsabschlussbericht Fredo Frog mit seiner Bergziege „Frieda”

Etwa 5 Wochen und knapp 7000km mit den drei Transen unterwegs durch Mexiko. Jana, der Tourmanger, Patrick, der GPS-Koordinator, sowie Roman, der Vorfahrer außerhalb der Städte, und ich, der hinterdran Schattenfahrer, waren ein gutes, sicheres Team und hatten viel Spaß und Unterhaltung gemeinsam.
Die Geschwindigkeitsbumper in Mexico haben Janas tiefer gelegter Transe etliche Hauptständeranschlagdurchschläge gebracht. Manchmal waren es übertrieben viele Bumper. In den Orten, aber anscheinend die einzige Möglichkeit die PKW-Fahrer ect. zu erziehen. Manche Bumper waren auch künstlich von Straßenverkäufern angelegt, um den durchfahrenden Verkehr zum Kauf der angebotenen Waren zu veranlassen. Das funzt aber bei Bikern nicht, wegen des Helms. So manches Mal hätte ich schon Durst auf ne kalte Cola gehabt, aber der Helm störte da schon ein wenig. Und die Herausgabe des Kleingeldes sowieso, mit den Handschuhen ect.
Alle Bikes blieben heil, niemand stürzte mehr oder fiel um, nur ich. Sicher wie wir sind und always die Spiegel oben halten, ist die Devise.
Die Unterkunftssuche erwies sich immer als ein Glücksspiel, speziell in den großen Städten. Parken war schwierig und manchmal fuhren drei von uns in verschiedene Richtungen los um nach Preisen zu fragen. Einmal sah ich aus der Ferne, wie sich jemand an meiner Frieda zu schaffen machte. Ich rannte rüber und konnte dieser weiblichen Person gerade noch mein abgeschraubtes Kennzeichen aus der Hand reißen, bevor es in ihrem Pkw landete. Ich stand in einer Parkverbotszone. Hinter mir etliche einheimische PKW auch. Aber die interessierten nicht. Jana kam zur Hilfe aber alles war im Lot. Ich fuhr einige Tage ohne Kennzeichen umher und schraubte es erst außerhalb der großen Stadt wieder an. Auf diese Art und Weise versucht man Geld zu bekommen. Wer sein Kennzeichen wiederhaben will, muss bei der Gemeinde die Strafe bezahlen. Ich habe dort niemanden behindert und es war offensichtlich das ich ein Tourist bin der auf Zimmersuche war. Es gab in dieser Stadt nur kleine Gassen und Straßen, aber kaum Parkraum. Wieder ein Schreck am späten Nachmittag, schon solange unterwegs und man lernt nie aus.

Für diesen verhältnismäßig kurzen Mexiko-Aufenthalt haben wir viel gesehen: Yucatan mit seinen zahlreichen Inka-Tempeln, wie Uxmal, Edzna, Palenque, etc. Das Umfeld von Mexiko Stadt mit den zwei höchsten Pyramiden bei Teotihuacan, Tula usw. usw. Manch einer sagt, haste eine Pyramide / einen Tempel gesehen, haste alle gesehen. Ein wenig ist schon daran.
Copper Canyon, nördlich im bergigen Inland gelegen, wollte ich alleine bereisen. Aus Zeitgründen wollten die drei Transen der schnellen und teuren Maut-Küstenstraße folgen. Ich meinte nur, das schaff ich schon alleine und wir treffen und dann weiter oben wieder. Aber am anderen Morgen gesellten sich dann doch alle zu meinem Plan den Canyon zu befahren. Ein guter Entschluss: Fantastische Ausblicke und verkehrsarme oft (zu) kurvige Straßen lagen vor uns und der Zeitplan passte dann auch noch. Wir wollten gegen Ende April die Grenze in die USA passieren.
Während Roman und ich uns für zwei Tage von Jana und Patrick verabschiedeten um in Hermosillo neue Reifen aufzutreiben, was auf Anhieb klappte, legte ich auf dem Rückweg zum Hotel in einer Kurve mit den neuen Schlappen auf einem glatten, glasiges Asphaltstück eine Pirouette hin, und stützte mich reflexartig mit meinen Trekkingsandalen ab, wobei ich mir Abschürfungen an meinem linken Bein sowie einen stark verstauchten Fuß zulegte. Zwei Wochen humpelte ich durch die Gegend, dann war alles okay. Das ist die Strafe für das Motorradfahren mit unvernünftiger Bekleidung. Seit 33 Jahren „Moppedfahrer” und dann das. Ist es Unvernunft oder Altersdummheit. Morgens wollte ich noch die halbhohen Bikeboots anziehen aber die große Warme von 35 + Grad hielt mich für den kurzen Weg von 3Km davon ab.

Jana und Patrick stießen einen Tag später wieder zu uns. Ich entschloss, mich nun schon vorab nach Alabama in den USA zu fahren, um meine “Frieda” mit einem zuvor von Gary (ein Reisefreund, Jana, Patrick und ich in Viedma, Argentinien, kennengelernt hatten) gekauften Unfallmotorrad mit lediglich 13 Meilen auf dem Tacho umzubauen.
Die drei Transen wollten in die Grand Canyon Region und einige weitere Nationalparks bereisen, was ich später noch angehen werde. Ich nahm die mautfreie Strecke zur Grenze nach Agua Piedra und die drei Transen fuhren westlich nach Sonoita.
Der Grenzeintritt in den USA hat keinem von uns Schwierigkeiten gemacht. Nach all dem Gerede und den schlechten Infos anderer Reisender, fiel es mir dazu sehr leicht, so dass ich gar nicht begreifen konnte schon drin zu sein. Mein sechsmonatiges Visum, das ich mir in Belize besorgt hatte, hat dazu beigetragen. „Welcome to the USA and always good travelling here“, hieß mich der Beamte an der Grenze willkommen.
Ich war eine Woche später in Alabama und schraubte alles brauchbare der Unfallmaschine an meine „Frieda”, die nun fit für die nächsten 100.000Km ist, aber mehr dazu auf meiner Webseite www.fredontour.de.

Jana, Patrick und Roman, es war nett mit Euch und hat Spaß gemacht. Ich hoffe, dass wir uns nochmals wiedersehen werden, sei es in Deutschland auf einem Reisetreffen oder doch noch einmal unterwegs. Haltet bis dahin weiterhin die Spiegel oben und safe travelling für den Rest der Reise in Canada und den USA.
ROMAN DIR EBENFALLS ALLES GUTE FUER DEN REST DEINER TOUR, HOFFE DAS DER VERSAND RETOUR EINWANDFREI KLAPPT UND TEIL UNS MIT VON WO DU UND WIE TEUER LETZTENDLICH VERSCHIFFT HAST,

EUER Fredo Frog mit der Bergziege “Frieda”


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(Wieder mal) zu Gast bei Freunden

Während in Deutschland oder Polen oder  Ukraine die Vorbereitungen auf die Euro 2012 auf Hochtouren laufen (sollten), haben wir hier in den USA mittlerweile das 2006er WM-Motto zu unserem gemacht und lassen uns im Süden und Mittleren Westen mal hie, mal da aushalten. Nicht ohne zwischendurch in die Natur und in unser neues Zelt zu fliehen – fürs gute Gewissen, versteht sich.

Angefangen hat dieser Teil der Reise – nach langen und weiligen Interstate-Kilometern – in New Orleans, Der Stadt des Jazz, des French Quarters und des Mississippis. Was haben wir dort gelernt? Jazzmusiker sind keine Frühaufsteher, Dampforgeln geben auch dann nicht immer den richtigen Ton von sich, wenn man den richtigen Knopf drückt und sind deshalb nur schwer zu ertragen und Hurricane Kathrina ist auch gut sieben Jahren nach seiner (ihrer?) Performance noch das bestimmende Thema der Stadt. Dabei hat sich alles komplett normalisiert. Selbst die Dampfertour war wie 1992. Und nicht mal die Wassertemperatur hat sich geändert.
Leider lag der Campingplatz ziemlich weit außerhalb und der Shuttlebus fuhr um 17.45 Uhr das letzte Mal zurück. Also keine Abendveranstaltungen mit Livemusik für uns. Und das WW II Museum haben wir uns auch gespart: 19,- USD (mit Film 24,- USD). Egal…

Uuuuund: Auf zu Freunden! Der erste in der Reihe war Gary. Wir hatten Gary im Dezember 2010 in Viedma (Argentinien) auf dem Horizon Unlimited Motorradreisetreffen kennengelernt. Und als wir ihn im vergangenen Sommer während unserer kleinen Reisepause in einer Mail fragten, ob wir nicht vorbeikommen könnten, hat er nicht gleich nein gesagt. Also haben wir ihm kurzerhand unsere dicken Schlafsäcke und unser neues Zelt geschickt. Kein Ausweg mehr! Als wir ankamen hatte er dann außerdem schon zwei Wochen Fred hinter sich. Und trotzdem haben er und seine Frau Angie uns einen tollen Aufenthalt beschert. Fast wie zuhause mit viel Essen, mit Ausflug zum Fluss, mit Nachwuchssport gucken, Besichtigung der Jack Daniel’s Distillery (einschließlich des Genusses 0-prozentiger Limonade!!!), Südstaatenhäuser fotografieren und natürlich mit Reifenwechsel (einen musste Gary kurzerhand spendieren), Ölwechsel und Filterreinigung. Wir sind ungern wieder gefahren. Vor allem, weil wir Vans Baseball-Ausscheidungspiel am Abfahrtstag nicht mehr sehen konnten. Jetzt hatten wir ihn schon so weit geschrien und im entscheidenden Moment ließen wir ihn hängen: natürlich verloren.
Wieso Gary einen Reifen spendieren musste? Weil man uns bis zur Abfahrt nur drei liefern konnte und er selbstverständlich noch einen neuen von derselben Sorte in seiner Garage liegen hatte – hat man halt. Zum Dank sind wir dann auch mit ihm am Sonntag in die Kirche gegangen! War aber wirklich nett da.

Nach ein paar Tagen war das Gequake der Mopeds nicht mehr zu überhören. Siewollten weiter. Also haben wir schweren Herzens unsere Sachen gepackt und uns in Richtung Natur verabschiedet. Ziel: der Great Smoky Mountains National Park. Dazu kann man im Nachhinein sagen: Der Weg war eindeutig das Ziel. Herrlich kurvige Strecken durch wunderbare Berglandschaften bei der Anfahrt und als Krönung der „Tail of the Dragon“, eine DER Attraktion für Mopedfahrer in den USA, mit 318 Kurven auf 11 Meilen. Kann einem schwindelig werden. Wir sind hin und zurück gefahren.
Den Nationalpark selbst haben wir am nächsten Tag einfach durchfahren. Hübsch halt. Und lag eben auf dem Weg zum Mammoth Cave National Park, Höhlengänge mit einer Gesamtlänge von knapp 400 Meilen. Längste oder zweitlängste oder was weiß ich längste Höhle der Welt – wichtig für die Amis! 😉

Dann wieder zwei Tage Kilometer gefressen und bei Gastschwester Kris, ihrem Mann Eric und ihren drei Kindern in Overland Park bei Kansas City gelandet. Letztes Treffen war bei ihrer Hochzeit. Zwölf Jahre her. Wir haben uns einfach breit gemacht und die Begeisterung der Nachbarn für unsere Mopeds und den Trip genossen. Fast wäre dabei noch ein Sponsorenvertrag mit Garmin rausgesprungen. Nachbar Brad arbeitet beim Hersteller meines Navis, der seinen Hauptsitz in Overland Park hat. Er so: „Müsstet ihr doch eigentlich ein Zumo haben für diese Reise.“ Ich so: „Haben wir, spinnt aber n bisschen in letzter Zeit.“ Er so: „Check ich morgen bei der Arbeit mal, was man da machen kann.“ Er hat dann rumtelefoniert und sich mächtig ins Zeug gelegt. Aber zu mehr, als mir ein neues Anschlusskabel für 25,- USD zu verkaufen, hat sich der Kundenservice nicht hinreißen lassen. Hat schließlich auch Brad übernommen. Dann halt keine Garmin-Aufkleber am Moped und keine Banner auf dieser Webseite. Aber ein großer Dank auf jeden Fall an den netten Nachbarn für seine Hilfe! Und an Kris samt Family für den erholsamen und schönen Tag in ihrer Hütte.

Den Rest der Gastfamilie sehen wir in den kommenden Tagen in Chicago und Umgebung. Bin sehr gespannt. Werde nunmehr das vierte Mal da sein. Vielleicht lässt sich ja mal jemand überreden, vor meinem nächsten Besuch nach Deutschland zu kommen. Is ja auch nicht soooo scheiße da…

 

Auf bald, Freunde der Nacht!

Patrick


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„Abschied ist ein scharfes Schwert!“

Wir haben unseren Kurzurlaub beendet. Nach fünf Tagen Landleben in Alabama mit Vollpension und Rundumbespaßung zum absoluten Wohlfühlen, haben wir heute morgen wieder unsere sieben Sache auf die Mopeds geladen und die neue Reifen eingefahren. Ziel ist der Great Smokey Mountain National Park. Den durchkreuzen wir voraussichtlich morgen. Heute haben wir es mit knapp dreihundert Kilometern erst einmal locker angehen lassen. Wir freuen uns auf gaaaaaaanz viele Kurven und noch mehr Natur. Hoffen nur, dass es nicht dauerregnet. Nachts wär das mit dem neuen Zelt ja kein Problem, aber es fährt sich so unangenehm bei rund 25°C in den nicht atmungsaktiven Regeninlays…

Nächste Ziele: Mammoth Cave National Park, Kansas City, Elgin/Chicago,  Niagarafälle.

Und zwischendurch gibts dann auch mal wieder einen ordentlichen Artikel in diesem Blog. Ach so, den wird übrigens voraussichtlich auch Roman wieder nutzen. Ihr wollt ja schließlich alle wissen, ob die harte Schule, durch die er bei uns gegangen ist, was genutzt hat 😉

Also auf bald in diesem Theater!

Patrick


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„Damn, I love Berlin!“

Wir sind tatsächlich drin. Kurzfristig hatten wir uns auf Anraten entschieden, einen anderen als den eigentlich geplanten Grenzübergang von Mexiko in die USA zu nehmen. Das Ergebnis sprach eindeutig für den Ratgeber. Also statteten wir ihm auch gleich einen Besuch ab. Von euch kennt ihn keiner- glaube ich – und ich hatte ihn auch 20 Jahre nicht gesehen. Aber hey, in Zeiten von Facebook sind Kontakte ja schnell geknüpft. Boris war, soweit wir uns erinnerten, mit mir gemeinsam in der 11. Klasse und wohnt seit 12 Jahren in Scottsdale, einem Vorort von Phoenix. Da mussten wir ja eh hin, weil Roman seine Nicole abholen wollte. Fred hatte uns ja bereits verlassen…
Die Schönheit von Phoenix – ich hoffe, ich trete da niemandem zu nahe – beschränkt sich in der Hauptsache auf sein Wetter. Wobei man selbst da wegen der Hitze noch Abstriche machen muss. Der Besuch bei Boris, seiner netten Frau Linda (perfektes Deutsch trotz amerikanischer Herkunft!) und seinem kleinen Max war aber der Hammer. Fassen wir es mit „tiefenentspannender Gastfreundschaft“ zusammen. Danke noch einmal und wir erwarten euch in Berlin!!!


Bevor ich 1989 ein Jahr als Austauschschüler in die USA ging, bereitete mich die entsprechende Organisation auf einen Kulturschock vor, den ich damals nie erlebt habe. Vielleicht hätte ich mich diesmal besser vorbereiten sollen. Jedenfalls empfand ich – aus Mexiko kommend und mit den Eindrücken aus Zentralamerika abgefüllt – die Ordnung, Sauberkeit, das Englisch und vor allem die klare Orientierung auf den Konsum wie eine unwirkliche Welt. Etwas später freute ich mich dann schon darauf, auf den Autobahnschildern in Deutschland mit den Abfahrten neben den Städten auch gleich die ortsansässigen Fastfood-Ketten und Tankstellenmultis genannt zu bekommen. Und bei Boris angekommen ging der erste Weg gleich ins Einkaufszentrum. Ausnahmslos Investitionen in die Fortsetzung der Reise, versteht sich: T-Shirts, Socken, Schuhe, Motorradstiefel, Tankrucksack, Reiseführer, Kamera… Draußen erregten weniger die Motorräder als vielmehr deren Aufkleber aus aller Herren Länder Aufmerksamkeit, so dass wir unsererseits schon bei dieser ersten Station mehr von unseren Geschenk-Aufklebern verteilten als wir das für diesen „aufgeklärten“ Teil der Welt insgesamt erwartet hatten.

Neu ausgestattet auf in Richtung Natur. Erster obligatorischer Stopp allerdings: Flagstaff. Hier tummelt sich, was zwei Räder und dazwischen einen Motor hat. Grund ist ein Mythos, besungen von Chuck Berry, eigentlich nicht mehr existent, aber immer noch befahren: die Route 66. Eine ganze nette Stadt im Grunde. Bekanntschaft machten wir hier vor allem mit viel Plastik / Plaste (Ordnung muss sein…), das sich um Fahrzeuge hüllte und das uns seither verfolgt. Ich sage es jetzt und hier: 1. Wir wollen sie nicht mehr sehen, diese Harleys mit Vollverkleidung und ihrem Subtext „meiner is aber größer!“ und 2. Findet ihr amerikanischen Rentner Reisen eigentlich so geil, weil eure Campervans („RVs“) größer sind als die Häuser in denen ihr sonst wohnt?
Der Grand Canyon war der Hammer! Man läuft oben an seiner Kante entlang von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt oder lässt sich ein Stück vom kostenlosen Shuttlebus mitnehmen und macht viel zu viele Fotos. Am Abend kommt man zurück zum Zeltplatz, ist ziemlich kaputt und kann die Eindrücke kaum begreifen. Da hats die Erde auseinandergerissen, ein wenig rumerodiert und ausgewaschen und schon ist man überfordert. Kleines Mensch…

Zum Glück denkt man dann doch schnell wieder an die vielen Begegnungen, die man hatte (reichlich Deutsche, Franzosen und Schweizer übrigens, die sich hier ihren Lebenstraum verwirklichen). Und man muss unweigerlich schmunzeln: „Where are you from?“ „Germany.“ Oh yeah? Where in Germany?“ „Berlin.“ „Damn, I love Berlin!“ Der hatte sich einen Aufkleber verdient!!!
Noch eine letzte Mitteilung aus aktuellem Anlass: Heute Morgen haben wir uns getrennt. Roman und Nicole fahren nunmehr auf anderen Wegen als Jana und ich. Das ist keine dramatische Entwicklung, sondern war von Anfang an so geplant. Wir wünschen gute Fahrt, viel Spaß und nicht zu viel Stress.
Auf uns warten als nächstes weitere Nationalparks hier in Utah, bevor wir uns auf den Weg nach New Orleans und Alabama machen. Aber davon, liebe Freunde, zu gegebener Zeit mehr.
Patrick


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